Brustkrebs (Mammakarzinom)
2022 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * bis 31.12.2020 ** berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 74.500 | 690 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 117,5 | 1,0 |
Sterbefälle | 18.527 | 186 |
standardisierte Sterberate¹ | 21,7 | 0,3 |
5-Jahres-Prävalenz* | 315.000 | 2.800 |
10-Jahres-Prävalenz* | 570.900 | 4.600 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate** | 88 % | 77 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate** | 83 % | 68 % |
Mit zuletzt rund 74.500 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau, zusätzlich wird bei mehr als 6.000 Frauen jährlich ein in-situ-Tumor diagnostiziert. Etwa ein Prozent aller Neuerkrankungen betrifft Männer.
Auf Basis der aktuellen Inzidenzraten erkrankt etwa eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Eine von sechs betroffenen Frauen erkrankt vor dem 50. und knapp zwei von fünf nach dem 70. Lebensjahr. Neuerkrankungs- und Sterberaten liegen in den neuen Bundesländern nach wie vor niedriger als in den alten Ländern, nur für Frauen bis 55 Jahren haben sich die Raten inzwischen weitgehend angeglichen.
Wie wirkt sich das Mammographie-Screening aus?
Die Neuerkrankungsraten zeigen nach Einführung des Mammographie-Screenings zwischen 2005 und 2009 einen typischen Verlauf mit einem deutlichen Anstieg zu Beginn des Programms und anschließendem langsamen Rückgang. Es konnte gezeigt werden, dass in der Screening-Altersgruppe zuletzt weniger Frauen an fortgeschrittenen Tumoren erkrankten als vor Einführung des Screenings.
Seit Ende der 1990er Jahre gehen die Sterberaten an Brustkrebs kontinuierlich zurück, zuletzt am stärksten bei Frauen zwischen 60 und 69 Jahren.
Durch Fortschritte in der Therapie wurden die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich verbessert, was zu einem Rückgang der Sterberaten geführt hat. Erst in einigen Jahren wird beurteilbar sein, inwieweit das Screening eine weitere Verringerung bewirken kann.
Hormone beeinflussen das Brustkrebsrisiko
Hormone können das Erkrankungsrisiko beeinflussen: Eine frühe erste und eine späte letzte Regelblutung, Kinderlosigkeit oder ein höheres Alter bei der ersten Geburt gelten als Risikofaktoren. Eine Hormonersatztherapie kann das Brustkrebsrisiko steigern, besonders bei längerer Dauer und kombinierter Östrogen-Gestagen-Einnahme. Hormonhaltige Ovulationshemmer (»Pille«) erhöhen das Risiko nur gering.
Sehr dichtes Brustdrüsengewebe, bestimmte gutartige Brustveränderungen oder eine vorausgegangene Brustkrebserkrankung zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren.
Ein Teil der Brustkrebserkrankungen ist auf ein erhöhtes genetisches Risiko zurückzuführen: Sind nahe Verwandte an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt, steigt das Risiko, selbst zu erkranken. Ebenso steigt das Brustkrebsrisiko nach einer Strahlentherapie des Brustkorbs im Kindes- oder Jugendalter.
Auch Lebensstilfaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel nach den Wechseljahren sowie Alkohol sind Risikofaktoren. Außerdem könnte Rauchen das Risiko geringfügig erhöhen.
Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?
Das gesetzliche Früherkennungsprogramm bietet Frauen ab 30 Jahren die Möglichkeit einer jährlichen Tastuntersuchung beim Arzt. Frauen zwischen 50 und 75 Jahren haben im Rahmen des Mammographie-Screening-Programms alle zwei Jahre Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust.
Stand: 30.09.2024