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Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom)

ICD-10 C54-C55
2022

¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard

* berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020

Frauen
Neuerkrankungen10.716
standardisierte Erkrankungsrate¹15,3
Sterbefälle2.734
standardisierte Sterberate¹3,1
5-Jahres-Prävalenz44.900
10-Jahres-Prävalenz79.100
relative 5-Jahres-Überlebensrate*78 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate*75 %

Mit jährlich etwa 10.716 Neuerkran­kungen in 2022 sind bös­artige Tumoren des Gebär­mutter­körpers (Korpus- oder Endo­metrium­karzinom) die fünft­häufigste Krebs­erkran­kung bei Frauen und die häufig­ste der weiblichen Genital­organe. Auf Grund der guten Prognose fällt die Zahl der Sterbe­fälle an dieser Erkran­kung mit etwa 2.734 pro Jahr vergleich­bar gering aus. Etwa eine von 50 Frauen erkrankt im Laufe des Lebens an Gebär­mutter­körper­krebs, eine von 200 verstirbt daran. Die Neuerkran­kungs­rate an Krebs des Gebär­mutter­körpers ist leicht rück­läufig, die alters­standardi­sierte Sterbe­rate zuletzt nahezu konstant.

Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten nach Geschlecht, ICD-10 C54 - C55, Deutschland 1999 – 2020/2021, je 100.000 (alter Europastandard) Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten nach Geschlecht, ICD-10 C54 - C55, Deutschland 1999 – 2020/2021, je 100.000 (alter Europastandard)

Das mittlere Erkran­kungs­alter liegt bei 67 Jahren. Histologisch sind die Krebserkrankungen des Gebärmutterkörpers meist endometrioide Adenokarzinome, die von der Schleimhaut der Gebärmutter ausgehen.

Das relative 5-Jahres-Über­leben liegt in Deutschland bei etwa 78 Prozent. Ende 2020 lebten etwa 145.900 Frauen in Deutschland, die in den vergangenen 25 Jahren an einem Korpuskarzinom erkrankt waren.

Hormone beeinflussen das Erkrankungsrisiko

Etwa 80 Prozent der Endo­metrium­karzi­nome sind hormon­abhängig. Für diese ist lang­fristiger Östrogen­einfluss ein Risiko­faktor: Eine frühe erste Regel­blutung, späte Wechsel­jahre sowie Kinder­losig­keit oder Erkran­kungen der Eier­stöcke erhöhen das Risiko. Östro­gene als Mono­thera­pie in den Wechsel­jahren steigern das Risiko, die Kombi­nation mit Gesta­genen wirkt dem entgegen. Orale Kontra­zeptiva (»Pille«), insbe­son­dere Östrogen-Gestagen-Kombi­nationen, senken das Risiko. Bei hormon­abhängigen Tumoren spielen auch Über­gewicht und Bewegungs­mangel eine Rolle. Außerdem erkranken Frauen mit Dia­betes mellitus Typ 2 häufiger. Frauen, die wegen Brust­krebs mit Tamo­xi­fen behandelt werden haben ebenfalls ein höheres Risiko. Gen­ver­ände­rungen, die mit erblichen Darm­krebs, dem nicht-poly­pösen kolo­rekta­len Karzi­nom, in Verbindung stehen, erhöhen auch das Risiko für Gebär­mutter­körper­krebs.

Bei den selteneren Östrogen-unabhängigen Formen gilt ein höheres Alter als Risiko. Eine Bestrah­lung der Gebär­mutter kann das Risiko eben­falls erhöhen. Welche Rolle lebens­stil­bedingte oder gene­tische Faktoren spielen ist unklar.

Stand: 14.10.2024

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