Magenkrebs (Magenkarzinom)
2020 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 5.370 | 9.120 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 6,7 | 13,8 |
Sterbefälle | 3.321 | 5.032 |
standardisierte Sterberate¹ | 3,6 | 7,2 |
5-Jahres-Prävalenz | 12.700 | 20.200 |
10-Jahres-Prävalenz | 21.600 | 31.700 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate* | 37 % | 35 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate* | 35 % | 31 % |
Etwa 5.370 Frauen und 9.120 Männer erkrankten im Jahr 2020 an einem bösartigen Tumor des Magens. Im Vergleich zu Frauen treten die Tumoren bei Männern etwa doppelt so häufig am Mageneingang (Kardia) auf.
Seit Jahrzehnten ist in Deutschland – wie auch in anderen Industrienationen – ein stetiger Rückgang der Erkrankungs- und Sterberaten an Magenkrebs zu beobachten. Dieser Trend setzt sich in allen Altersbereichen sowohl bei Frauen als auch bei Männern fort. Am stärksten zurückgegangen sind die Tumoren des Magenausgangs (Antrum und Pylorus).
Das Erkrankungsrisiko steigt bei beiden Geschlechtern mit zunehmendem Alter. Männer erkranken im Mittel mit 71 Jahren, Frauen mit 75 Jahren an Magenkrebs. Für Frauen werden aktuell relative 5-Jahres-Überlebensraten um 37 Prozent, für Männer um 33 Prozent ermittelt. Damit haben sich die Überlebensaussichten in letzter Zeit zwar verbessert, im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen bleiben sie jedoch eher ungünstig. In knapp 40 Prozent der Fälle mit ausreichender Dokumentation der Tumorstadien ist die Erkrankung bei Diagnosestellung bereits metastasiert (Stadium IV).
Infektion kann Magenkrebsrisiko erhöhen
Wichtigster Risikofaktor für Magenkrebs ist eine bakterielle Infektion des Magens mit Helicobacter pylori. Etwa 5 bis 10 Prozent der Magenkarzinome werden einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus zugeschrieben. Rauchen und Alkoholkonsum erhöhen ebenfalls das Krebsrisiko. Durch Einsalzen konservierte Lebensmittel, ein hoher Salzkonsum und Fleischprodukte sind weitere Risikofaktoren. Es gibt Hinweise darauf, dass chronisches Sodbrennen bzw. die gastroösophageale Refluxkrankheit das Risiko für bestimmte Tumorformen im Übergang vom Magen zur Speiseröhre erhöhen. Weiterhin sind ein niedriger sozioökonomischer Status und vorangegangene Magenoperationen mit einem erhöhten Auftreten von Magenkrebs verbunden.
Verwandte ersten Grades eines Erkrankten haben ein zwei- bis dreifach höheres Risiko als die Allgemeinbevölkerung. Wenn mehr als ein Verwandter ersten Grades erkrankt ist, ist das Risiko etwa 10-fach erhöht. Unklar ist, ob das familiäre Risiko auf einen gemeinsamen Lebensstil, eine gemeinsame genetische Veranlagung oder eine Kombination beider Faktoren zurückgeht. Einige erbliche Syndrome erhöhen das Magenkarzinomrisiko. Perniziöse Anämie ist ein Risikofaktor, der nur wenige Menschen betrifft.
Stand: 07.12.2023