Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom)
2020 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 510 | 2.690 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 0,8 | 4,3 |
Sterbefälle | 198 | 1.070 |
standardisierte Sterberate¹ | 0,2 | 1,6 |
5-Jahres-Prävalenz | 2.000 | 10.400 |
10-Jahres-Prävalenz | 3.400 | 17.300 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate* | 65 % | 64 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate* | 51 % | 51 % |
Am Kehlkopf treten nahezu ausschließlich Plattenepithelkarzinome auf. Männer erkranken daran erheblich häufiger als Frauen: Von den rund 3.200 Neuerkrankungen im Jahr 2020 betraf nur etwa jede sechste eine Frau. Im Laufe des Lebens erkrankt einer von 200 Männern, aber nur eine von 1.000 Frauen in Deutschland an Kehlkopfkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter lag 2020 für Frauen und Männer bei 67 Jahren und damit früher als bei Krebserkrankungen insgesamt.
Erkrankungs- und Sterberaten der Männer nehmen seit Ende der 1990er Jahre ab. Die Raten der Frauen bleiben hingegen nahezu unverändert.
Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten von Männern (64 Prozent) und Frauen (65 Prozent) unterscheiden sich nicht wesentlich. Mit 55 Prozent wird bei Männern ein höherer Anteil früher Tumorstadien (Stadium I/II) bei Diagnose gestellt als bei Frauen mit 49 Prozent.
Tabak und Alkohol sind wichtigste Risikofaktoren
Regelmäßiger Tabakkonsum aber auch der übermäßige Konsum von Alkohol sind Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von Kehlkopfkrebs. Die Kombination beider Faktoren ist besonders schädlich.
Bekannt ist auch der Zusammenhang dieser Tumoren mit einer beruflichen Exposition gegenüber Asbest, ionisierenden Strahlen wie z.B. durch Uran, schwefelsäurehaltigen Aerosolen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und Steinkohle- und Teerprodukten. Weniger bedeutsam scheinen Zement- und Holzstaub.
Für die Entstehung eines geringen Anteils der Kehlkopfkarzinome sind Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV), insbesondere mit HPV 16 verantwortlich.
Der Einfluss von Lebensstil und Ernährung ist noch nicht eindeutig geklärt, da bei der Mehrzahl der Betroffenen Tabak- und Alkoholkonsum den Einfluss anderer Faktoren überlagern. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass eine einseitige, vitaminarme Ernährung mit übermäßigem Konsum von Fleisch und gebratenem Essen das Risiko erhöhen kann.
Auch eine genetische Veranlagung wird angenommen, da man mitunter ein vermehrtes Auftreten von Kehlkopfkarzinomen innerhalb einer Familie beobachten konnte.
Stand: 07.12.2023