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Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

ICD-10 C56
2022

¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard

* berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020

Frauen
Neuerkrankungen6.709
standardisierte Erkrankungsrate¹9,9
Sterbefälle5.096
standardisierte Sterberate¹6,1
5-Jahres-Prävalenz21.700
10-Jahres-Prävalenz34.400
relative 5-Jahres-Überlebensrate*44 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate*34 %

Auf Krebs­erkran­kungen der Eier­stöcke (Ovarial­karzi­nome) entfallen ein Drittel aller bös­artigen Neu­bildun­gen der weib­lichen Genitale und die Hälfte aller Sterbe­fälle an Krebs­erkran­kungen dieser Organe. Die Erkrankungs­raten steigen bis zum 85. Lebensjahr kon­ti­nu­ier­lich an, das mittlere Erkrankungs­alter liegt bei 68 Jahren.

Histo­lo­gisch handelt es sich bei den bös­artigen Tumoren der Eier­stöcke über­wiegend um mäßig bis schlecht differen­zierte seröse Adeno­karzinome. Einige seltene Formen von Eier­stock­krebs, z.B. Keim­zell­tumoren, können bereits bei Kindern und jungen Frauen auftreten.

Grafik zur Verteilung der bösartigen Neubildungen der Eierstöcke nach histologischem Typ, ICD-10 C56, Deutschland 2019–2020. Quelle: © Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut Verteilung der bösartigen Neubildungen der Eierstöcke nach histologischem Typ, ICD-10 C56, Deutschland 2019–2020

Etwa eine von 74 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Eier­stock­krebs. Erkrankungs- und Sterbe­raten am Ovarial­karzi­nom nehmen in Deutschland seit der Jahr­tausend­wende weiter deutlich ab, auch die absoluten Zahlen der Neu­erkran­kungen sind rück­läufig.

Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten, ICD-10 C56, Deutschland 1999 – 2020/2021 je 100.000 (alter Europastandard) Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten, ICD-10 C56, Deutschland 1999 – 2020/2021 je 100.000 (alter Europastandard)

Ungünstige Prognose: Tumoren werden häufig spät entdeckt

Auch bedingt durch die häufig erst in spätem Stadium gestellte Diag­nose (76 Prozent im Stadium III/IV) sind die Über­lebens­aus­sichten von Patien­tinnen mit Eier­stock­krebs relativ schlecht. Das relative 5-Jahres-Über­leben liegt derzeit bei 44 Prozent.Wird die Erkran­kung früh erkannt, liegen die relativen Über­lebens­raten bei 90 Prozent im Stadium I.

Hormone beeinflussen Krebsrisiko

Das Risiko, an Eier­stock­krebs zu erkranken, steigt vor allem mit zunehmen­dem Alter. Auch Über­gewicht spielt eine Rolle. Außer­dem beeinflussen hormo­nelle Faktoren das Risiko: Kinder­losig­keit bzw. Unfrucht­bar­keit erhöhen, viele Geburten und längere Still­zeiten senken das Risiko. Ob auch eine frühe erste Regel­blutung und ein spätes Ein­setzen der Wechsel­jahre das Risiko erhöhen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Bei Frauen mit vielen Zysten in den Eier­stöcken steigern vermut­lich hormo­nelle Faktoren das Risiko. Eine Hormon­ersatz­thera­pie, ins­besondere mit Östrogen­mono­präpa­raten, bei Frauen nach der Meno­pause ist auch ein Risiko­faktor. Dagegen haben Ovulations­hemmer (»Pille«) einen schützenden Effekt. Eine Steri­li­sa­tion durch Ver­schluss der Ei­leiter verringert das Risiko für Eier­stock­krebs.

Frauen, deren Verwand­te ersten Grades Brust- oder Eier­stock­krebs hatten, sowie Frauen mit Brust-, Gebär­mutter­körper- oder Darm­krebs, erkranken häufiger an Eier­stock­krebs. Oft liegen hier Ver­änder­ungen in den Genen BRCA1 und BRCA2 vor. Sie steigern das Erkran­kungs­risiko deutlich, spielen aber nur bei einer von 10 betroffenen Frauen eine Rolle.

Stand: 22.10.2024

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