Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
2022 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 23.655 | 32.922 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 31,8 | 48,9 |
Sterbefälle | 18.349 | 26.614 |
standardisierte Sterberate¹ | 22,4 | 38,5 |
5-Jahres-Prävalenz | 41.300 | 55.500 |
10-Jahres-Prävalenz | 57.500 | 77.300 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate* | 25 % | 19 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate* | 19 % | 14 % |
Im Jahr 2022 erkrankten etwa 23.655 Frauen und 32.922 Männer an bösartigen Tumoren der Lunge, 18.349 Frauen und 26.614 Männer verstarben an dieser Erkrankung.
Die altersstandardisierten Erkrankungs- und Sterberaten entwickeln sich bei beiden Geschlechtern gegenläufig. Seit Ende der 1990er Jahre stiegen sie bei den Frauen kontinuierlich an, wohingegen die Raten der Männer im gleichen Zeitraum zurückgingen. Diese unterschiedliche Entwicklung kann auf die bereits länger zurückliegende Veränderung der Rauchgewohnheiten zurückgeführt werden und wird sich vermutlich noch weiter fortsetzen.
Lungenkrebs gehört zu den prognostisch ungünstigen Tumoren, was sich in einer niedrigen relativen 5-Jahres-Überlebensrate von rund 25 Prozent bei Frauen und 19 Prozent bei Männern ausdrückt. Wie bei allen Krebsarten unterscheiden sich die Überlebensaussichten jedoch deutlich nach dem Stadium der Erkrankung. Da Lungenkrebs im frühen Stadium häufig keine Beschwerden verursacht, wird die Erkrankung in vielen Fällen spät - und oft unvorhergesehen - entdeckt.
Histologisch werden vor allem drei Haupttypen unterschieden: Adenokarzinome machen 44 Prozent der Fälle aus, rund 21 Prozent entfallen auf das Plattenepithelkarzinom und etwa 15 Prozent auf das kleinzellige Bronchialkarzinom, das wegen seiner frühen Metastasierungsneigung die schlechteste Prognose aufweist.
Rauchen beeinflusst Erkrankungszahlen
Tabakkonsum ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs. Bei Männern sind bis zu neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Erkrankungen auf aktives Rauchen zurückzuführen. Auch Passivrauchen steigert das Krebsrisiko.
Andere Risikofaktoren spielen eine eher untergeordnete Rolle. Etwa 9 bis 15 von 100 Lungenkrebsfällen werden auf kanzerogene Stoffe zurückgeführt, darunter Asbest, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Quarz- und Nickelstäube. In Gegenden mit hoher natürlicher Radonbelastung ist das Lungenkrebsrisiko der Anwohnerinnen und Anwohner erhöht, vor allem bei Wohnungen in den unteren Stockwerken. Gleiches gilt bei beruflicher Belastung mit Radon oder anderen Quellen ionisierender Strahlung. Dieselabgase und Feinstaub sind die wichtigsten Risikofaktoren unter den Luftschadstoffen. Auch ein Einfluss erblicher Faktoren wird vermutet.
Es gibt noch keine geeignete Methode zur Früherkennung von Lungenkrebs für die gesamte Bevölkerung. Derzeit wird in Studien geprüft, ob und für wen Früherkennungsuntersuchungen mittels Niedrigdosis-Computertomografie empfohlen werden könnten. Eine jährliche Untersuchung auf Lungenkrebs ist bislang kein Standard.
Stand: 14.10.2024