Nicht-melanotischer Hautkrebs (heller Hautkrebs)
2020 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 96.400 | 112.300 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 123,5 | 157,6 |
Sterbefälle | 431 | 617 |
standardisierte Sterberate¹ | 0,3 | 0,7 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate | 103 % | 103 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate | 108 % | 106 % |
Knapp drei Viertel der nicht-melanotischen Hautkrebsformen (heller Hautkrebs) sind Basalzellkarzinome (Basaliome). Diese metastasieren nur in Ausnahmefällen, vor allem bei geschwächter Immunabwehr, und verlaufen daher auch selten lebensbedrohlich. Sie können allerdings in das umgebende Gewebe, z.B. in den Knochen, einwachsen und dadurch zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität führen. Knapp ein Viertel der bösartigen, nicht-melanotischen Tumoren der Haut sind Plattenepithelkarzinome. Jeweils rund zwei Drittel dieser Tumoren am Kopf oder Hals auf. Zu den seltenen Formen gehören die zu den neuroendokrinen Tumoren zählenden Merkelzell-Karzinome, die Dermatofibrosarkome und Karzinome der Talg- und Schweißdrüsen.
In 2020 sind in Deutschland geschätzt knapp 209.000 Personen erstmalig an nicht-melanotischem Hautkrebs erkrankt, dem stehen 1.180 Sterbefälle im Jahr 2021 gegenüber. Ähnlich wie beim malignen Melanom stiegen die Inzidenzraten nach Einführung des Hautkrebsscreenings deutlich an. Der zuletzt erkennbare Rückgang ist möglicherweise auch durch eine rückläufige Erfassungsquote zu erklären..
Auch wenn die Datenlage international weniger gut ist als beim malignen Melanom, ist in den westlichen Industrienationen von einem deutlichen Anstieg der Erkrankungshäufigkeit in den letzten Jahrzehnten auszugehen.
Ultraviolette Strahlung ist wichtigster Risikofaktor
Heller Hautkrebs tritt bei Menschen mit hellem Hauttyp häufiger auf als bei Menschen mit dunklerem Hauttyp. Der wichtigste Risikofaktor für hellen Hautkrebs ist eine starke Belastung der Haut mit ultravioletten (UV-)Strahlen. Dabei ist es egal, ob diese von der Sonne, aus dem Solarium oder anderen künstlichen UV-Quellen kommt. Das Risiko für ein Plattenepithelkarzinom steigt mit der kumulativen (lebenslangen) UV-Dosis. Beim Basalzellkarzinom wird das Risiko eher durch die intermittierende (wiederkehrende intensive) UV-Belastung erhöht.
Wer schon einmal an einem Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom erkrankt war, hat ein erhöhtes Risiko, nochmals an hellem Hautkrebs zu erkranken. Entstehen kann heller Hautkrebs außerdem nach langjähriger Arsenbelastung, auf strahlengeschädigter Haut (zum Beispiel nach einer Strahlentherapie) oder unter einer immunsuppressiven Therapie, beispielsweise nach einer Organtransplantation. Entsprechend der gesetzlichen Früherkennungsrichtlinie haben Männer und Frauen ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Hautuntersuchung durch einen Arzt mit entsprechender Fortbildung (Dermatologen, Hausärzte).
Stand: 07.12.2023