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Nicht-melanotischer Hautkrebs (heller Hautkrebs)

ICD-10 C44
2020
¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard
FrauenMänner
Neuerkrankungen96.400112.300
standardisierte Erkrankungsrate¹123,5157,6
Sterbefälle431617
standardisierte Sterberate¹0,30,7
relative 5-Jahres-Überlebensrate103 %103 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate108 %106 %

Knapp drei Viertel der nicht-melanotischen Hautkrebs­formen (heller Hautkrebs) sind Basal­zell­karzi­nome (Basaliome). Diese metas­tasieren nur in Aus­nahme­fällen, vor allem bei geschwächter Immun­abwehr, und verlaufen daher auch selten lebens­bedrohlich. Sie können allerdings in das umgebende Gewebe, z.B. in den Knochen, einwachsen und dadurch zu erheb­lichen Einschrän­kun­gen der Lebens­qualität führen. Knapp ein Viertel der bös­artigen, nicht-melano­tischen Tumoren der Haut sind Platten­epithel­karzinome. Jeweils rund zwei Drittel dieser Tumoren am Kopf oder Hals auf. Zu den seltenen Formen gehören die zu den neuro­endo­krinen Tumoren zählenden Merkelzell-Karzi­nome, die Dermato­fibro­sarkome und Karzinome der Talg- und Schweiß­drüsen.

Grafik zur Verteilung der häufigsten bösartigen nicht-melanotischen Hautkrebstumoren nach Histologie, Körperregion und Geschlecht, ICD-10 C44, Deutschland 2019–2020. Quelle: © Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut Lokalisation von bösartigen nicht-melanotischen Hautkrebstumoren nach Histologie und Geschlecht, ICD-10 C44, Deutschland 2019-2020

In 2020 sind in Deutschland geschätzt knapp 209.000 Personen erstmalig an nicht-melanotischem Hautkrebs erkrankt, dem stehen 1.180 Sterbefälle im Jahr 2021 gegenüber. Ähnlich wie beim malignen Melanom stiegen die Inzidenz­raten nach Einführung des Haut­krebs­screenings deutlich an. Der zuletzt erkennbare Rückgang ist möglicherweise auch durch eine rückläufige Erfassungsquote zu erklären..

Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten nach Geschlecht, ICD-10 C44, Deutschland 1999 – 2018/2019, Prognose (Inzidenz) bis 2022, je 100.000 (alter Europastandard) Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten nach Geschlecht, ICD-10 C44, Deutschland 1999 – 2018/2019, Prognose (Inzidenz) bis 2022, je 100.000 (alter Europastandard)

Auch wenn die Daten­lage inter­national weniger gut ist als beim malignen Melanom, ist in den westlichen Industrie­nationen von einem deut­lichen Anstieg der Erkran­kungs­häufig­keit in den letzten Jahr­zehnten auszu­gehen.

Ultraviolette Strahlung ist wichtigster Risikofaktor

Heller Hautkrebs tritt bei Menschen mit hellem Haut­typ häufiger auf als bei Menschen mit dunklerem Haut­typ. Der wichtigste Risiko­faktor für hellen Haut­krebs ist eine starke Belas­tung der Haut mit ultra­violetten (UV-)Strahlen. Dabei ist es egal, ob diese von der Sonne, aus dem Solarium oder anderen künst­lichen UV-Quellen kommt. Das Risiko für ein Platten­epithel­karzinom steigt mit der kumu­la­tiven (lebens­langen) UV-Dosis. Beim Basal­zell­karzi­nom wird das Risiko eher durch die inter­mittie­rende (wieder­kehrende intensive) UV-Belastung erhöht.

Wer schon einmal an einem Basal­zell­karzinom oder Platten­epithel­karzi­nom erkrankt war, hat ein erhöhtes Risiko, nochmals an hellem Haut­krebs zu erkranken. Entstehen kann heller Haut­krebs außer­dem nach lang­jähriger Arsen­belas­tung, auf strahlen­geschädigter Haut (zum Beispiel nach einer Strahlen­therapie) oder unter einer immun­suppres­siven Therapie, beispiels­weise nach einer Organ­trans­plantation. Entsprechend der gesetz­lichen Früh­erkennungs­richtlinie haben Männer und Frauen ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Haut­unter­suchung durch einen Arzt mit entsprechender Fort­bildung (Derma­tologen, Haus­ärzte).

Stand: 07.12.2023

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