Multiples Myelom
2020 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 3.010 | 3.700 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 3,7 | 5,5 |
Sterbefälle | 1.881 | 2.213 |
standardisierte Sterberate¹ | 1,8 | 2,9 |
5-Jahres-Prävalenz | 9.900 | 12.700 |
10-Jahres-Prävalenz | 15.000 | 18.800 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate* | 58 % | 56 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate* | 38 % | 38 % |
Das Multiple Myelom (synonym: Plasmozytom) stellt eine bösartige Vermehrung Antikörper produzierender Plasmazellen dar. Meist tritt die Erkrankung zuerst im Knochenmark auf und bildet dort häufig mehrere Erkrankungsherde (multiples Myelom) mit entsprechenden Komplikationen, wie Knochenbrüche und -schmerzen oder Blutbildveränderungen. Nur in etwa einem Prozent der Fälle führt ein Befall von Organen außerhalb des Knochenmarks zur Diagnose (extramedulläres Plasmozytom).
Die Erkrankung trat im Jahre 2020 in Deutschland bei etwa 3.010 Frauen und 3.700 Männern neu auf. Das Erkrankungsrisiko steigt in höherem Alter deutlich an, Erkrankungen vor dem 45. Lebensjahr sind äußerst selten. Nach Altersstandardisierung waren die Erkrankungs- und Sterberaten bei den Frauen und Männern zuletzt nahezu konstant.
Die Prognose ist mit relativen 5-Jahres-Überlebensraten von 58 Prozent bei Frauen sowie 56 Prozent bei Männern eher ungünstig. In der Regel ist nicht mit einer dauerhaften Heilung zu rechnen. Die Krankheit kann jedoch relativ lange symptomarm verlaufen, unter Therapie sind vorübergehende Remissionen möglich.
Wenig gesicherte Risikofaktoren bekannt
Die Ursachen für die Entstehung des multiplen Myeloms sind noch weitgehend unverstanden. Eine monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) gilt als Vorstufe des multiplen Myeloms. Weitere anerkannte Risikofaktoren für ein multiples Myelom sind fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht, afrikanische Abstammung und eine familiäre Häufung.
Chronische Infektionen, wie eine HIV-Infektion oder eine Hepatitis-C-Virusinfektion, werden mit einem erhöhten Risiko für ein multiples Myelom in Zusammenhang gebracht. Auch starkes Übergewicht ist neueren Studiendaten zufolge mit einem erhöhten Risiko verbunden, aber noch nicht sicher belegt.
Ob bestimmte Lebensgewohnheiten, eine Belastung mit Umweltgiften oder eine Strahlenbelastung das Risiko für eine Myelom-Erkrankung nennenswert erhöhen, wird ebenfalls diskutiert. Bei intensivem beruflichen Kontakt mit Benzol oder Benzolderivaten wird ein multiples Myelom unter bestimmten Bedingungen als Berufskrankheit anerkannt.
Stand: 07.12.2023