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RSV-Infektionen (Respiratorische Synzytial-Viren)

Stand: 21.10.2024

Wann spricht man von RSV-Saison, wann von RSV-Welle?

Als RSV-Saison wird der Zeitraum bezeichnet, in dem RSV hauptsächlich zirkulieren. Das ist auf der nördlichen Halbkugel üblicherweise zwischen der 40. Kalenderwoche (Anfang Oktober) und der 20. Kalenderwoche (Mitte Mai).

Als RSV-Welle wird der Zeitraum erhöhter RSV-Aktivität bezeichnet. Als Indikator dafür wird, vergleichbar mit der Definition zum Start und zum Ende der Grippewelle, die RSV-Positivenrate in der virologischen Sentinelsurveillance genutzt, allerdings wird für RSV nur die Altersgruppe der 0- bis 4-jährigen betrachtet. Die jährliche RSV-Welle hat in den vergangenen Jahren (vor der COVID-19 Pandemie) meist im Dezember begonnen und drei bis vier Monate gedauert. Während und kurz nach der Pandemie sind die Wellen früher aufgetreten (Spätsommer 2021 und Herbst 2022/23).

Über die Zirkulation von RSV in Deutschland informiert ganzjährig der ARE-Wochenbericht des RKI.

Stand: 21.10.2024

Wie werden RSV-Fälle gezählt?

Seit Juli 2023 gibt es eine bundesweite Meldepflicht für RSV-Infektionen (siehe Falldefinitionen). Sie ermöglicht die Erfassung von laborbestätigten RSV-Infektionen in Deutschland. Zur Einordnung der Zahlen sind – wie bei anderen akuten Atemwegsinfektionen auch – die Daten aus der syndromischen und virologischen Sentinel-Surveillance (jeweils für den ambulanten und stationären Bereich) allerdings unerlässlich (siehe ARE-Wochenbericht). Siehe auch „Epidemiologische Situation der RSV-Infektionen auf Basis der Meldedaten für die erste Saison 2023/24 nach Einführung der RSV-Meldepflicht in Deutschland“, Epid Bull 37/2024.

Stand: 21.10.2024

Wie gefährlich ist eine RSV-Infektion?

Das RS-Virus verursacht akute Atemwegsinfektionen. Säuglinge und Kleinkinder können bei Erstinfektion besonders schwer an RSV erkranken (siehe auch „Was sind typische Symptome und Therapiemöglichkeiten?“). Bei Säuglingen in Deutschland sind RSV-Infektionen die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen wegen akuter Atemwegsinfektionen. Ältere Menschen, Menschen mit kardialen oder pulmonalen Grunderkrankungen sowie immundefiziente und immunsupprimierte Personen jedes Alters haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Auch Todesfälle sind möglich, siehe hierzu „Epidemiologische Situation der RSV-Infektionen auf Basis der Meldedaten für die erste Saison 2023/24 nach Einführung der RSV-Meldepflicht in Deutschland“, EpidBull 37/2024.

Stand: 21.10.2024

Wie können Erwachsene sich und Säuglinge im gleichen Haushalt schützen?

Gegen eine RSV-Infektion kann man sich selbst und Säuglinge schützen, wenn die Personen im Umfeld gesund sind. Zum Schutz vor einer Übertragung sollten Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion (Eltern, Geschwister, Großeltern) den Kontakt insbesondere mit Kindern unter einem halben Jahr so gut wie möglich vermeiden und auch innerhalb des Haushaltes Husten- und Niesregeln sowie eine gute Händehygiene beachten (d.h. sich beim Husten und Niesen wegdrehen, in die Armbeuge oder ein Einweg-Taschentuch niesen und danach die Hände waschen). Siehe FAQ Wie kann ich mich und andere vor Ansteckung durch respiratorische Viren schützen? und Informationen der BZgA unter www.infektionsschutz.de.

Die STIKO empfiehlt für alle Neugeborenen und Säuglinge eine Prophylaxe zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen durch RSV. Die RSV-Prophylaxe erfolgt mit dem monoklonalen Antikörper Nirsevimab (Handelsname: Beyfortus) als Einmaldosis für die 1. von Neugeborenen und Säuglingen erlebten RSV-Saison (Epid Bull 26/2024, siehe auch die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu RSV-Prophylaxe mit Nirsevimab bei Neugeborenen und Säuglingen).

Stand: 21.10.2024

Gibt es eine Impfung gegen RSV?

Seit 2023 sind in der Europäischen Union Impfstoffe gegen RSV für Ältere und Schwangere zugelassen. Die STIKO empfiehlt derzeit eine einmalige RSV-Impfung für Personen ab 75 Jahre als Standardimpfung sowie für Personen im Alter von 60-74 Jahre, die eine schwere Form einer Grunderkrankung haben, als Indikationsimpfung, siehe hierzu Beschluss und wissenschaftliche Begründung der STIKO (EpidBull 32/2024) und die Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen RSV.

Stand: 21.10.2024

Was sind typische Symptome einer RSV-Infektion und Therapiemöglichkeiten?

Eine RSV-Infektion kann unterschiedlich schwer verlaufen. Der Krankheitsverlauf beginnt in der Regel mit Symptomen einer Infektion der oberen Atemwege wie Schnupfen und Husten, die sich zu Symptomen einer Infektion der unteren Atemwege entwickeln können. Bei Säuglingen kann sich die Erkrankung als Entzündung der feinen Äste der unteren Atemwege (Bronchiolitis) manifestieren. Die Symptome können zum Beispiel schnelles, angestrengtes Atmen, Kraftlosigkeit oder Trinkschwäche sein. Ältere Kinder und gesunde Erwachsene haben häufig nur Symptome einer Infektion der oberen Atemwege, die klinisch nicht von anderen Atemwegsinfektionen unterschieden werden können. Kinder und Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen (u.a. kardiale und pulmonale Vorerkrankungen, Immunsuppression und Immundefizienz) haben ein erhöhtes Risiko für eine Lungenentzündung.

Die Therapie von weniger schwer verlaufenden RSV-Infektionen ist symptomatisch, wobei z.B. auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet und zäher Schleim in den oberen Atemwegen bei Kleinkindern behutsam entfernt werden sollte. Bei schwer verlaufenden Fällen kann eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr notwendig werden.

Siehe dazu auch den RKI-Ratgeber zu RSV, Abschnitt Klinische Symptomatik und Therapie.

Stand: 21.10.2024

Was sollten Eltern bei RSV-Verdacht ihrer Kinder tun, wo können sie sich beraten lassen?

Sobald Eltern den Eindruck haben, dass ihr Kind Atemnot hat beziehungsweise die Atmung schnell, erschwert oder unregelmäßig ist, oder es weniger Flüssigkeit zu sich nimmt, sollten sie unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen.

Bei Kindern mit Vorerkrankungen und Frühgeborenen sollten bereits erste Warnzeichen wie Husten und Fieber prinzipiell ärztlich abgeklärt werden.

Ansprechpartner sind generell Kinderärztinnen und Kinderärzte oder Kinderkliniken, bei denen möglichst eine Spezialisierung für Infektionskrankheiten besteht. Das RKI führt keine individuelle medizinische Beratung zu Klinik, Therapie oder Impfungen durch.

Stand: 21.10.2024

Wo gibt es weitere Informationen?

Weitere Informationen zur RSV-Infektion finden Sie unter rki.de/rsv, zu RSV-Impfung und -Prophylaxe unter www.rki.de/rsv-impfung und bei der BZgA unter kindergesundheit-info.de.

Stand: 21.10.2024

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