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Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen RSV

Stand: 18.11.2024

Für wen ist die Impfung gegen RSV empfohlen?

Die STIKO empfiehlt allen Personen ≥ 75 Jahre eine 1-malige RSV-Impfung als Standardimpfung möglichst vor der RSV-Saison (d.h. idealerweise im September/Anfang Oktober).

Außerdem empfiehlt die STIKO Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die eine schwere Form einer der unten aufgeführten Grunderkrankungen haben (siehe auch "Wer gehört zur Personengruppe mit Grunderkrankungen und sollte sich gegen RSV impfen lassen?") oder in einer Einrichtung der Pflege leben, eine 1-malige RSV-Impfung als Indikationsimpfung.

Stand: 08.08.2024

Wer gehört zur Personengruppe mit Grunderkrankungen und sollte sich gegen RSV impfen lassen?

Eine Impfung gegen RSV ist für Personen ≥ 60 Jahre mit solchen Grunderkrankungen empfohlen, die mit einem deutlich erhöhten Risiko für eine schwer verlaufende RSV-Erkrankung einhergehen.

Dazu gehören schwere Formen von:

  • chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane,
  • chronischen Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen,
  • chronischen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen,
  • hämato-onkologischen Erkrankungen,
  • Diabetes mellitus (mit Komplikationen)
  • angeborener oder erworbener Immundefizienz.

Leichte oder unkomplizierte bzw. medikamentös gut kontrollierte Formen dieser Erkrankungen gehen nach jetzigem Wissensstand nicht mit einem deutlich erhöhten Risiko für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf einher. Eine Impfung ist in diesen Fällen nicht empfohlen. Eine mögliche Einzelfallentscheidung für die Impfung außerhalb der Empfehlung ist nach individueller Abwägung mit der Ärztin/dem Arzt grundsätzlich möglich.

Stand: 08.08.2024

Warum empfiehlt die STIKO die Impfung gegen RSV?

Personen ≥ 75 Jahre bzw. ≥ 60 Jahre mit bestimmten Grunderkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, schwer an RSV-bedingten Atemwegsinfekten zu erkranken und dadurch bedingt hospitalisiert/intensivmedizinisch behandelt zu werden oder zu versterben. Eine RSV-Impfung kann dies verhindern und soll diese Personengruppe schützen. Darüber hinaus sollen in Einrichtungen der Pflege RSV-bedingte Ausbrüche und deren Folgen verhindert werden.

Stand: 08.08.2024

Wann und wie soll geimpft werden?

Die RSV-Impfung sollte möglichst im September/Anfang Oktober erfolgen, um bereits in der darauffolgenden RSV-Saison (Oktober-März) einen bestmöglichen Schutz zu bieten. Es handelt sich um eine 1-malige Impfung. Inwiefern zu einem späteren Zeitpunkt Auffrischungsimpfungen nötig sind, kann auf Basis der aktuellen Datenlage noch nicht beantwortet werden.

Es stehen derzeit die beiden proteinbasierten RSV-Impfstoffe Arexvy und Abrysvo zur Verfügung. Beide Impfstoffe können für die RSV-Impfung verwendet werden.

Stand: 08.08.2024

Muss die Impfung jährlich wiederholt werden?

Nach aktuellem Datenstand ist die RSV-Impfung eine 1-malige Impfung und muss nicht jährlich wiederholt werden. Zur Notwendigkeit von möglichen Auffrischimpfungen kann derzeit noch keine Aussage getroffen werden. Die STIKO wird die Datenlage weiterhin sorgfältig prüfen und ihre Empfehlung ggf. anpassen.

Stand: 08.08.2024

Kann die RSV-Impfung an einem Termin mit der Influenza- und/oder COVID-19-Impfung gegeben werden?

Beide zugelassenen RSV-Impfstoffe können gleichzeitig mit der saisonalen Influenza-Impfung gegeben werden. Zur Koadministration von RSV-Impfstoffen mit weiteren Impfstoffen (z.B. COVID-19-Impfstoffen) liegen derzeit noch keine Studienergebnisse vor, nur aus diesem Grund sollte zunächst zu weiteren Impfungen ein 14-tägiger Abstand eingehalten werden. Sollte dies ärztlich begründet nicht umsetzbar sein, kann eine gleichzeitige Gabe in Betracht gezogen werden. Bisher gibt es hinsichtlich der zeitgleichen Gabe von Totimpfstoffen keine Sicherheitsbedenken.

Stand: 08.08.2024

Wie wirksam ist die RSV-Impfung?

Die beiden proteinbasierten RSV-Impfstoffe zeigen in den Studien zu Personen ≥ 60 Jahre eine hohe Wirksamkeit. Das Risiko für eine RSV-bedingte Erkrankung der unteren Atemwege wird um etwa 75 % reduziert (s. Epid Bull 32/2024). Neue Ergebnisse einer in der Fachzeitschrift Lancet publizierten Studie belegen auch die hohe Wirksamkeit vor schweren Krankheitsverläufen bei Personen ≥ 60 Jahre. Demnach wird das Risiko vor schweren Verläufen wie Hospitalisierung, intensivmedizinische Behandlung oder Tod bei Personen dieser Altersgruppe um etwa 80 % verringert. Bei Personen ab 75 Jahre und Personen ab 60 Jahre mit Immundefizienz konnten ähnlich hohe Wirksamkeiten gegenüber Hospitalisierung beobachtet werden (79 % bzw. 73 %).

Stand: 18.11.2024

Wie sicher ist die RSV-Impfung?

Beide proteinbasierten RSV-Impfstoffe sind im Allgemeinen gut verträglich und sicher. Es können übliche Impfreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen oder Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. In der Postmarketing-Überwachung wurde in den USA ein erhöhtes Auftreten von Guillain-Barré-Syndromen (GBS) im zeitlichen Zusammenhang zur Impfung beobachtet (bis zu 25 GBS-Fälle pro 1 Mio. verabreichter Impfungen). Verlässliche Schätzungen zur Höhe dieses Risikos, insbesondere in verschiedenen Altersgruppen, gibt es bisher nicht.

Außerdem wurde ein mögliches Sicherheitssignal für das Auftreten einer Immunthrombozytopenie erfasst. Bisher konnte allerdings kein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung bestätigt werden.

Wie bei allen anderen zugelassenen Impfstoffen auch, erfasst das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) kontinuierlich alle Meldungen mit Verdacht auf eine Nebenwirkung bzw. Impfkomplikation und wertet diese aus. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass zukünftige Signale möglichst schnell erkannt werden.

Die Empfehlung der RSV-Impfung für die oben genannte Personengruppe erfolgte nach sorgfältiger Abwägung der möglichen Risiken und dem Nutzen der Impfung durch die STIKO. Demnach überwiegt in den Risikogruppen der Nutzen der Impfung den möglichen Risiken deutlich.

Stand: 18.11.2024

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