Influenza-Impfstoffe werden üblicherweise unter Verwendung von Hühnereiern hergestellt, so dass trotz sorgfältiger Aufreinigung Spuren von Hühnereiweiß im Impfstoff enthalten sein können. In Deutschland ist auch ein in Zellkulturen hergestellter Influenza-Impfstoff verfügbar (Flucelvax Tetra), der für Allergiker mit einer Hühnereiweißallergie geeignet ist.
Personen, die nur mit leichten Symptomen auf den Konsum von Hühnereiweiß reagieren, können mit allen zugelassenen Influenza-Impfstoffen geimpft werden. Laut Empfehlung des CDC in den USA sind keine besonderen Überwachungsmaßnahmen erforderlich. Personen, die hingegen nach dem Genuss von Hühnereiweiß innerhalb kurzer Zeit mit anaphylaktischen Symptomen (z.B. Atembeschwerden oder Kreislaufkollaps) reagieren, sollten nicht mit einem Influenza-Impfstoff geimpft werden, der unter Verwendung von Hühnereiern hergestellt wurde.
Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass klinisch schwerwiegende Allergien (z.B. Anaphylaxie) gegenüber Hühnereiweiß selten sind. Eine Vielzahl von klinischen Studien weisen sogar darauf hin, dass bei Personen mit Hühnereiweißallergie schwerwiegende allergische Reaktionen auf eine Influenza-Impfung nicht häufiger auftreten als bei Personen ohne Hühnereiweißallergie (1, 2).
Grundsätzlich sollten Impfungen in einem medizinischen Umfeld erfolgen, in dem eine klinische Überwachung nach der Impfung und ggf. die Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion durchgeführt werden kann.
[1] Kelso JM. Administering influenza vaccine to egg-allergic persons. Expert Rev Vaccines. 2014 Aug;13(8):1049-57.
[2] Turner PJ et al. Safety of live attenuated influenza vaccine in young people with egg allergy: multicentre prospective cohort study. BMJ. 2015 Dec 8;351:h6291.
Stand: 25.01.2024