Für die COVID-19-Impfung empfiehlt die STIKO zugelassene mRNA- sowie proteinbasierte Impfstoffe mit einer jeweils von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Variantenanpassung. Bei Personen mit einer entsprechenden Indikation soll die jährliche COVID-19-Impfung jeweils im Herbst erfolgen.
Eine Anpassung der COVID-19-Impfstoffe an die aktuell zirkulierenden SARS-CoV-2-Varianten ist notwendig, da sich durch eine Veränderung des Virus auch die Wirksamkeit des Impfstoffs ändern kann. Eine entsprechende Anpassung trägt somit zur Aufrechterhaltung der Wirksamkeit der Impfstoffe bei (siehe auch "Wie wirksam sind die neuen angepassten COVID-19-Impfstoffe?").
Am 26. April 2024 hat die WHO eine Empfehlung zur Stammanpassung für die Zusammensetzung der COVID-19-Impfstoffe für die Saison 2024/2025 veröffentlicht. Demnach sollte von den Impfstoffherstellern bei der Variantenanpassung der Impfstoffe für die nächste Saison ein Antigen aus der Omikron-Subvariante JN.1 verwendet werden. Im Einklang mit der Empfehlung der WHO vom 26.04.2024 können bei der Impfstoffzusammensetzung auch JN.1-Subvarianten (wie z.B. KP.2) in Betracht gezogen werden. Im Vergleich zu der vorausgehend verwendeten XBB.1.5-Variante weist die zukünftig zu verwendende JN.1-Subvariante mehr als 30 Mutationen im Spike-Protein auf.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat sich der Empfehlung der WHO im April 2024 angeschlossen und ebenfalls dazu geraten, die Impfstoffe so anzupassen, dass sie auf die JN.1-Familie der Omikron-Subvarianten abzielen. Durch die Anpassung soll sowohl die Kreuzreaktivität mit dem dominanten Stamm (JN.1) und mit neu auftretenden Stämmen gewährleistet werden sowie die Breite der Immunität gegen Nachfolgestämme erhöht werden.
Die Impfstoffhersteller verwendeten gemäß der Empfehlungen der WHO und der EMA für die Variantenanpassung das Antigen der Varianten JN.1 und KP.2. Die Subvariante KP.2 ist ein Abkömmling der JN.1-Variante und eng mit ihr verwandt. Die beiden Varianten JN.1 und KP.2 unterscheiden sich nur minimal, durch drei Mutationen im Spike-Protein. Es ist davon auszugehen, dass unabhängig davon, welcher der angepassten COVID-19-Impfstoffe (JN.1 oder KP.2) für die Impfung im Herbst verwendet wird, beide vergleichbar gut schützen. Ergebnisse aus der praktischen Anwendung zeigen, dass bei der Verwendung von unterschiedlichen COVID-19-Impfstoffen, die Spike-Proteine von sehr eng verwandten Varianten enthalten, keine signifikanten Unterschiede im Schutzniveau erzielt werden, insbesondere nicht in Bezug auf den Schutz vor schweren Erkrankungen mit Krankenhausaufenthalten und Todesfälle. Viel wichtiger ist, dass überhaupt eine Auffrisch-Impfung in der jeweiligen Saison stattfindet, da der Impfschutz zumindest in Bezug auf die Verhinderung milder bzw. moderater COVID-19-Erkrankungen bereits einige Monate nach der letzten Impfung wieder nachlässt.
In Deutschland werden in der Saison 2024/2025 an die Omikron-Sublinien JN.1 und KP.2 adaptierte mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech (Comirnaty), der an die Omikron-Sublinie JN.1 adaptierte mRNA-Impfstoff von Moderna (Spikevax) sowie der an die Omikron-Sublinie JN.1 adaptierte proteinbasierte Impfstoff von Novavax (Nuvaxovid) für die Impfung verfügbar sein.
Stand: 23.09.2024