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Weltkrebstag 2021: Ich bin und ich werde

Seit 21 Jahren findet jährlich am 4. Februar der Weltkrebstag statt, mit dem die Union for International Cancer Control (UICC) zum gemeinsamen Engagement gegen Krebs aufruft. Zum dritten Mal in Folge steht er unter dem Motto „ICH BIN UND ICH WERDE“: ein Aufruf zum persönlichen Einsatz gegen die Herausforderungen der Krebsprävention und -behandlung. Ziel der jährlichen Initiative ist die Förderung des Bewusstseins für Krebs. Außerdem setzt sie sich für Verbesserungen in der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Krankheit ein.

In Deutschland erkranken jährlich etwa eine halbe Million Menschen an Krebs. Im Jahr 2017 wurden 229.980 Frauen und 258.820 Männer mit Krebs diagnostiziert. Die jährliche Zahl an Krebserkrankungen ist seit 2009 allerdings nicht weiter angestiegen und zeigt derzeit stattdessen einen leichten Rückgang.

Brustkrebs und Prostatakrebs weiterhin häufigste Krebserkrankungen

Die Krebssterberate in Deutschland ist rückgängig. Von 1999 bis 2018 sank sie um 19,8 Prozent.

Die häufigsten Krebsarten sind, wie in den letzten Jahren, Brustkrebs bei Frauen (67.300 Fälle) und Prostatakrebs bei Männern (62.230 Fälle), gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Die Zahl der Krebssterbefälle lag im Jahr 2018 bei 104.791 für Frauen und 124.274 für Männer. Die altersstandardisierte Sterberate ist für Männer seit den 1990er Jahren und für Frauen seit mindestens den 1970er Jahren rückläufig. Die zeitlichen Verläufe der Neuerkrankungen und der Sterbefälle sind von Veränderungen im Lebensstil, bei der Früherkennung und in der Versorgung beeinflusst.

Die Überlebensaussichten von Menschen mit Krebs sind in Deutschland in den letzten Jahrzehnten dank erheblicher Fortschritte in der Früherkennung, Therapie und Nachsorge deutlich gestiegen, insbesondere für die häufigen Krebserkrankungen an Brust, Darm und Prostata. Für Krebs gesamt liegen die relativen 5-Jahres-Überlebensraten – also das Überleben von Menschen mit Krebs im Vergleich zur Gesamtbevölkerung – bei 65 Prozent für Frauen und 59 Prozent für Männer. Die Überlebensraten sind allerdings in hohem Maße abhängig von der Krebsart und können bei unter 10 Prozent für bösartige Tumoren der Bauchspeicheldrüse bis hin zu Werten über 90 Prozent für Hodenkrebs oder das maligne Melanom der Haut liegen.

Krebserkrankungen während der Covid-19-Pandemie

In diesem Jahr steht der Weltkrebstag auch im Licht der Herausforderungen, denen sich die Welt mit COVID-19 gegenübersieht. Weltweit und auch in Deutschland setzen sich unterschiedliche Akteure, darunter Angehörige der Gesundheitsberufe, Betroffenenverbände und Stiftungen sowie die Politik dafür ein, dass Maßnahmen der Krebsprävention und die Versorgung von Menschen mit Krebs während der Pandemie und darüber hinaus aufrechterhalten werden. Forschende untersuchen verstärkt den Einfluss der Eindämmungsmaßnahmen auf die Gesundheit und den Krankheitsverlauf der Krebspatientinnen und -patienten.

Erste Analysen zur Diagnose und Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten während der ersten Welle der Pandemie in Deutschland zeigen, dass es nicht zu anhaltenden, bedrohlichen Einschränkungen in der Akutversorgung kam. Es zeigten sich aber Verzögerungen und Verschiebungen von weniger dringlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Deutliche Einschränkungen waren allerdings bei der Nachsorge und der psychoonkologischen Beratung zu verzeichnen. Wie sich diese Veränderungen in der onkologischen Versorgung während des noch andauernden Pandemiegeschehens langfristig auf die Erkrankten und deren Krankheitsverlauf auswirken, wird sich erst im Verlauf der nächsten Jahre zeigen. Dafür liefern unter anderem Daten aus klinischen und epidemiologischen Krebsregistern eine wichtige Grundlage.

ICH BIN UND ICH WERDE

In diesem Sinne: ICH BIN das Zentrum für Krebsregisterdaten UND ICH WERDE weiterhin zuverlässige Daten und Erkenntnisse zu Krebserkrankungen zur Verfügung stellen und somit zur Verbesserung der Prävention, Therapie und Nachsorge beitragen.

Die Ergebnisse der Inzidenz- und Prävalenzschätzungen sowie der Todesursachenstatistik werden in den nächsten Wochen aktualisiert und Daten bis zum Diagnosejahr 2017 beinhalten. Die neuen Zahlen werden dann auch in der Interaktiven Datenbank des ZfKD zur Verfügung stehen.

Weiterführende Informationen

Stand: 01.02.2021

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Datenbankabfrage

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