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Februar 2017: We can. I can. - Krebserkrankungen vorbeugen.

Infobild zum Weltkrebstag 2017 © UICC

Weltweit erkranken derzeit jährlich etwa 14,1 Millionen Menschen an einer Krebserkrankung (ohne weißen Hautkrebs) und ca. 8,2 Millionen Menschen versterben daran. Vor diesem Hinter­grund ruft die Union Internationale Contre le Cancer (UICC – Internationale Vereinigung gegen Krebs) am 04. Februar 2017 zum 17. Mal zum Weltkrebstag auf. Unter dem Motto „We can. I can.“ – „Wir können. Ich kann.“ – unterstreicht die UICC die Möglichkeiten, Krebserkrankungen durch gemeinsame und individuelle Maßnahmen zu bekämpfen. Es geht sowohl um die Prävention von Krebserkrankungen als auch um Ressourcen für das Leben mit und nach einer Krebserkrankung.

Krebsprävention: Krebserkrankungen vorbeugen und ein Wiederauftreten verhindern

Krebserkrankungen vorzubeugen ist eine besondere Herausforderung, da die Entstehung einer Tumorerkrankung von vielen verschiedenen Einflüssen abhängt. Wir wissen aber heute so viel über Risiko- und Schutzfaktoren, dass sich klare Anforderungen an die Krebsprävention formulieren lassen: Eine erfolg­versprechende Gesundheitsförderung und Vorbeugung von Krebs fordert uns als Gesellschaft, gesunde Verhältnisse und Rahmen­bedingungen zu schaffen. Sie fordert aber auch den Einzelnen, gesundheits­fördernde Entscheidungen für sich selbst zu treffen:

  • Rauchen Sie nicht und sorgen Sie für eine rauchfreie Umgebung
  • Bewegen Sie sich regelmäßig und halten Sie ein gesundes Körpergewicht
  • Ernähren Sie sich gesund und reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum
  • Vermeiden Sie zu viel Sonneneinstrahlung
  • Schützen Sie sich vor krebsauslösenden Einflüssen am Arbeitsplatz, indem Sie auf vorgegebene Sicherheitsvorschriften achten und diese einhalten
  • Informieren Sie sich über die gesetzlichen Angebote der Krebsfrüherkennung
  • Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zum Impfschutz beraten

Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen kann ein jeder sein Risiko, an Krebs zu erkranken, in gewissem Maße beeinflussen. Manche dieser Maßnahmen, zum Beispiel das Nicht-Rauchen, körperliche Bewegung und eine gesunde Ernährung, fördern außerdem die allgemeine Gesundheit und können auch die Wahr­schein­lichkeit des Wiederauftretens einer Krebserkrankung verringern.

Gesund leben und gesund älter werden

Dies gelingt am besten ohne Tabak. Zigaretten gehören nach wie vor zu den größten Killern und verursachen in Deutschland immer noch etwa 72.000 neue Krebsfälle pro Jahr. Das sind 16% aller Krebs­neu­erkrankungen, die eigentlich vermieden werden könnten. Wirksame Maßnahmen gegen das Rauchen greifen vor allem durch Veränderungen der Rahmenbedingungen mit dem Ziel, das Konsum­verhalten zu verändern: Hohe Steuern, strikte Nicht­raucher­schutz­gesetze, Abgabe­beschränkungen an Jugendliche und Werbeverbote haben bereits dazu beigetragen, den Anteil der Nichtrauchenden zu erhöhen. Weiter so!

Alkohol steht in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs nach den Wechseljahren, Darm- und Leberkrebs und für Krebs­erkrankungen der oberen Atemwege und des Verdauungstrakts. Für einen risikoarmen Alkohol­konsum sollten Frauen und Männer an mindestens zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten. Ansonsten wird empfohlen, nicht mehr als ein Glas Wein oder ein kleines Bier am Tag zu trinken, Männer gegebenenfalls auch zwei.

Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Vorbeugung von Krebserkrankungen ist ausreichende körperliche Bewegung. Regelmäßiger Sport verringert aber nicht nur das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken, sondern unterstützt auch bekannter Weise die Therapie bei Krebserkrankungen, kann Neben­wirkungen, wie das Erschöpfungssyndrom Fatigue, reduzieren und so die Lebensqualität Betroffener erhöhen. Das Motto sollte lauten: Jetzt erst recht!

Zu den Erregern, die beim Menschen Krebs auslösen können, gehören Hepatitis- und humane Papillomviren (HPV), wie auch bestimmte Bakterien. Einen wirksamen und sicheren Schutz vor Infektionen mit Hepatitis-B-Viren und bestimmten HPV-Typen bieten die Impfungen gegen diese Krankheits­erreger. Aktuelle Impf­empfehlungen gibt die Ständige Impf­kommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Noch gibt es keinen Impfstoff zum Schutz vor Hepatitis-C-Viren oder gegen eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, sie sind aber in der Entwicklung. Von größter Bedeutung zum Schutz vor Krebs bei sympto­matischen Infektionen ist daher die Therapie.

Auch einige Umwelteinflüsse können krebsauslösend wirken. Dazu zählen physikalische Faktoren, wie die ultraviolette (UV-) Strahlung sowie chemische Faktoren, die im Tabakrauch sowie in Auto- und Industrieabgasen (Feinstaub) vorkommen. Präventiv werden Gesetze und Normen für die Luftreinhaltung, unter anderem zur Minderung der Feinstaubbelastung, erlassen. Bezüglich der UV-Strahlung, dem wichtigsten äußeren Faktor für die Entstehung von Haut­krebs, hat unter anderem das Bundesamt für Strahlenschutz Empfehlungen zum richtigen Umgang mit Sonneneinstrahlung und Solariennutzung heraus­gegeben.

Die Prävention von Krebserkrankungen sowie die Gesundheitsförderung für Menschen mit Krebs sind große Herausforderungen, die am besten gelingen, wenn wir sie als gesamtgesellschaftliche Aufgaben wahrnehmen. Es ist sowohl jeder Einzelne gefordert, gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen, als auch die Gesellschaft als Ganzes, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit dem ‚Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention‘ wurden entscheidende Schritte für die Entwicklung einer umfassenden nationalen Präventionsstrategie in die Wege geleitet. Weiterhin treiben die im Rahmen des Nationalen Krebsplans initiierten Maßnahmen Verbesserungen in der Versorgung Betroffener voran.

Weitere Informationen

Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016

Internetseite zum Weltkrebstag (in Englisch)

Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung

Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums

Impfempfehlung der STIKO

Informationen zum UV-Schutz vom Bundesamt für Strahlenschutz

Informationen zum Präventionsgesetz vom Bundesministerium für Gesundheit

Stand: 03.02.2017

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