Januar 2017: Guter Vorsatz - gute Gesundheitsinformationen
„Ab diesem Jahr treibe ich mehr Sport“
„In Zukunft lasse ich mich weniger stressen“
„Ich werde mich gesünder ernähren“
Viele Neujahrsvorsätze zielen auf die Verbesserung der Gesundheit. Manche davon, zum Beispiel mehr Sport zu treiben oder mit dem Rauchen aufzuhören, haben das Potential, auch das Krebsrisiko zu senken. Doch woher weiß man, was genau gesundheitsfördernd ist? Wie erkennt man vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen?
Ärztinnen und Ärzte beraten fachlich, kompetent und individuell über Gesundheit und Krankheit. Ärztlicher Rat ist somit eine wesentliche Quelle guter Gesundheitsinformation. Viele Menschen suchen auch nach anderen Informationsquellen, denn Informationen zum Thema Gesundheit findet man heutzutage scheinbar überall, vor allem im Internet. Das Identifizieren seriöser Informationsangebote ist dabei nicht immer leicht. Wie im „Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016“ erläutert, muss man durch die Informationsflut jedoch nicht alleine schwimmen.
Die „Gute Praxis Gesundheitsinformation“
Gesundheitsinformation von hoher Qualität spielt für Bürgerinnen und Bürger, die sich über Gesundheit und Krankheit informieren möchten, sowie für Patientinnen und Patienten eine entscheidende Rolle. Gute, das heißt qualitätsgesicherte Gesundheitsinformation soll, wie Karl-Josef Laumann, Patientenbeauftragter der Bundesregierung, betont, „Patientinnen und Patienten dabei helfen, Entscheidungen zu treffen, die ihren Präferenzen entsprechen“. Schließlich haben Patientinnen und Patienten das Recht, umfassend und verständlich über alles aufgeklärt zu werden, was für ihre Behandlung wichtig ist. Der Patientenbeauftragte unterstützt in diesem Sinne die „Gute Praxis Gesundheitsinformation“ (GPGI) des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e.V., die 2015 in zweiter Auflage veröffentlicht wurde.
Die GPGI beschreibt Qualitätsanforderungen, die bei der Erstellung von Gesundheitsinformationen berücksichtigt werden sollen. Dazu zählen eine systematische Recherche des Themas, eine begründete Auswahl der für die Fragestellung relevanten Evidenz, eine unverzerrte und klare Darstellung der relevanten Ergebnisse sowie Transparenz hinsichtlich Verfasser, Herausgeber und Finanzierung. Die Vorgehensweisen, die zur Erstellung der Informationen beigetragen haben, müssen in einem Methodenpapier veröffentlicht werden. So soll die Vertrauenswürdigkeit der dargestellten Gesundheitsinformationen besser beurteilt werden können. Mehrere Institutionen im Gesundheitswesen setzen die GPGI bereits um oder unterstützen diese Initiative.
Gute Gesundheits- und Krebsinformation
Zwei der Unterzeichnenden der GPGI sind das aus den Beiträgen der Mitglieder aller Gesetzlichen Krankenversicherungen finanzierte, fachlich unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und der aus öffentlichen Mitteln finanzierte Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums. Das IQWiG betreibt die Internetseite gesundheitsinformation.de und erfüllt damit „einen Teil seines gesetzlichen Auftrages zur Aufklärung der Öffentlichkeit in gesundheitlichen Fragen“. Hier sind auch viele Informationen mit Bezug zu Krebserkrankungen zu finden. Das Informationsangebot des Krebsinformationsdienstes ist speziell auf Krebserkrankungen ausgerichtet. Zusätzlich zum Informationsangebot für Bürgerinnen und Bürger bietet der Krebsinformationsdienst auch Unterstützung für Fachkreise.
Das forsa-Institut hat im November und Dezember 2016 im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine Umfrage über Neujahrsvorsätze durchgeführt. Laut dieser Umfrage hatten etwas weniger als die Hälfte der Befragten gute Vorsätze für das Jahr 2016 gefasst. Von denen, die einen Vorsatz fassten, hielt sich die Hälfte länger als drei Monate daran. Vielleicht haben Sie für das Jahr 2017 einen guten Vorsatz für Ihre Gesundheit gefasst. Oder vielleicht suchen Sie im Laufe des Jahres nach guten Gesundheitsinformationen. Die „Gute Praxis Gesundheitsinformation“ könnte für Sie dabei hilfreich sein, vertrauenswürdige Informationen zu erkennen und diese in Ihre Entscheidungen einzubeziehen.
Weitere Informationen
Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016
Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums
Gesundheitsinformation.de des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Der Weg zu guten Gesundheitsinformationen des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e.V.
Patientenrechte beim Bundesministerium für Gesundheit
Stand: 13.01.2017