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Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

ICD-10 C61
2022

¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard

* bis 31.12.2020

** berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020

Männer
Neuerkrankungen74.895
standardisierte Erkrankungsrate¹108,5
Sterbefälle15.196
standardisierte Sterberate¹18,1
5-Jahres-Prävalenz*286.600
10-Jahres-Prävalenz*490.500
relative 5-Jahres-Überlebensrate**91 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate**89 %

Die Zahl der Neuerkrankungen an Prostatakrebs lag im Jahr 2022 bei rund 74.895 Fällen. Die altersstandardisierte Erkrankungsrate ist nach einem Anstieg Anfang der 2000er Jahre seit 2011 leicht rückläufig und verläuft in den letzten Jahren weitgehend konstant.

Eine ähnliche Entwicklung ist in vielen anderen westlichen Industrienationen zu beobachten und dürfte auf eine lange Zeit steigende, zuletzt aber wohl eher zurückgehende Nutzung des PSA-Tests (prostataspezifisches Antigen) als Früherkennungsuntersuchung zurückzuführen sein.

Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten, ICD-10 C61, Deutschland 1999 – 2020/21, je 100.000 (alter Europastandard) Altersstandardisierte Neuerkrankungs- und Sterberaten, ICD-10 C61, Deutschland 1999 – 2020/21, je 100.000 (alter Europastandard)

Im Gegensatz zur Erkrankungsrate hat sich die altersstandardisierte Sterberate bis zum Jahr 2007 kontinuierlich verringert und verläuft seitdem annähernd stabil. Prostatakrebs tritt vor dem 50. Lebensjahr nur selten auf: Das Risiko für einen 35-jährigen Mann, in den nächsten 10 Jahren zu erkranken, liegt unter 0,1 Prozent, das eines 75-jährigen Mannes hingegen bei etwa sieben Prozent. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate für Prostatakrebs liegt bei 91 Prozent. Etwa zwei Drittel der Tumoren werden in einem frühen Stadium (UICC I/II) diagnostiziert.

Risikofaktoren und Früherkennung

Ursachen für die Entstehung des Prostatakarzinoms und die den Verlauf beeinflussenden Faktoren sind im Wesentlichen unbekannt. Das Alter ist ein wichtiger Risikofaktor. Männer schwarzafrikanischen Ursprungs erkranken häufiger als Europäer und weiße Nordamerikaner, Asiaten sind selten betroffen. Eine Häufung der Erkrankung unter nahen Angehörigen ist inzwischen als Risiko­faktor belegt. Zudem scheinen chronische Entzündungen der Prostata und sexuell übertragbare Erkrankungen das Prostatakrebsrisiko zu erhöhen.

Zu lebens­stil- oder umweltbezogenen Risikofaktoren gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse. Ein normales Gewicht und ausreichende Bewegung könnten das Risiko für ein Prostatakarzinom jedoch verringern.

Das gesetzliche Früherkennungsprogramm in Deutschland beinhaltet derzeit für Männer ab dem Alter von 45 Jahren einmal jährlich die Frage nach Beschwerden oder anderen gesundheitlichen Veränderungen, die Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane sowie die Tastuntersuchung der Prostata und der Lymph­knoten. Der PSA-Test im Blut ist nicht Bestandteil der gesetzlichen Früh­er­ken­nung, da der Nutzen eines bevölkerungsweiten PSA-Screenings bisher nicht zweifelsfrei belegt werden konnte.

Stand: 14.10.2024