Leberkrebs
2020 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 3.030 | 6.740 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 3,7 | 10,0 |
Sterbefälle | 2.781 | 5.676 |
standardisierte Sterberate¹ | 3,1 | 8,0 |
5-Jahres-Prävalenz | 4.300 | 9.600 |
10-Jahres-Prävalenz | 5.900 | 12.800 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate* | 17 % | 17 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate* | 12 % | 11 % |
Leberkrebs ist zwar relativ selten, gehört jedoch aufgrund der schlechten Prognose zu den häufigsten Krebstodesursachen. In Deutschland treten derzeit rund 9.800 neue Fälle pro Jahr auf, bei fast 8.200 Todesfällen. Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei Frauen und Männern um 17 Prozent.
Seit 1999 sind die altersstandardisierten Erkrankungs- und Sterberaten bei beiden Geschlechtern leicht angestiegen. Seit einigen Jahren zeichnet sich bei Männern jedoch ein Rückgang der beiden Raten ab.
Die Erkrankungs- und Sterberaten in den nordwestlichen Bundesländern liegen etwas niedriger als im übrigen Bundesgebiet.
Alkohol und Viren sind wichtigste Risikofaktoren
Hauptrisikofaktor für Leberkrebs ist die Leberzirrhose. In Deutschland sind ihre häufigsten Ursachen eine chronische Hepatitis-C-Virusinfektion und hoher Alkoholkonsum. Nicht-alkoholbedingte Fettlebererkrankungen, die auch das Leberkrebsrisiko erhöhen, nehmen an Bedeutung zu. Sie können unter anderem Folge einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) bzw. eines metabolischen Syndroms sein. Deren Auslöser ist wiederum sehr häufig Fettleibigkeit. Studienergebnissen zufolge ist der Alkoholkonsum in Deutschland bei Frauen für 15 Prozent und bei Männern für 35 Prozent der Krebsneuerkrankungen der Leber verantwortlich.
Eine chronische Hepatitis-B-Virusinfektion ist, auch ohne Leberzirrhose, ein Risikofaktor für Leberkrebs. Dies gilt hauptsächlich für Afrika und Südostasien. Auch erhöht Rauchen das Erkrankungsrisiko. Der Verzehr von Lebensmitteln, die das Schimmelpilzgift Aflatoxin B1 enthalten, ist heute noch in weniger entwickelten Ländern relevant. Erblich bedingte Stoffwechselerkrankungen wie Hämochromatose, Porphyrie oder Alpha-1-Antitrypsin-Mangel können ebenfalls das Leberkrebsrisiko erhöhen.
Eine Früherkennung für die Allgemeinbevölkerung als Teil der gesetzlichen Screening-Angebote gibt es nicht. Patienten mit Leberzirrhose, chronischer Hepatitis-B- oder -C-Infektion oder Fettleberhepatitis sollten regelmäßig Ultraschall-Kontrollen angeboten werden. Die Messung von Blutwerten (Alpha-Fetoprotein) spielt eine untergeordnete Rolle.
Leberkrebs und Krebs der Gallengänge
Tumoren innerhalb der Leber (ICD-10 C22) entstehen zu etwa 59 Prozent aus Leberzellen (hepatozelluläre Karzinome) und zu etwa 31 Prozent aus Zellen der Gallengänge (intrahepatische Cholangiokarzinome). Krebserkrankungen der Gallengänge treten aber auch außerhalb der Leber als distale Cholangiokarzinome und Klatskin-Tumoren auf und werden nach dem derzeitigen Klassifikationssystem unter dem Code C24 eingeteilt. Die folgende Abbildung zeigt die prozentuale Verteilung von hepatozellulären Karzinomen sowie Tumoren der Gallengänge insgesamt nach Geschlecht. Danach liegt der Anteil an Cholangiokarzinomen insgesamt bei Frauen höher als der Anteil an hepatozellulären Karzinomen. Bei Männern überwiegen weiterhin die hepatozellulären Karzinome.
Stand: 07.12.2023