Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom)
2022 | |
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | |
Frauen | |
Neuerkrankungen | 10.716 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 15,3 |
Sterbefälle | 2.734 |
standardisierte Sterberate¹ | 3,1 |
5-Jahres-Prävalenz | 44.900 |
10-Jahres-Prävalenz | 79.100 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate* | 78 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate* | 75 % |
Mit jährlich etwa 10.716 Neuerkrankungen in 2022 sind bösartige Tumoren des Gebärmutterkörpers (Korpus- oder Endometriumkarzinom) die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Frauen und die häufigste der weiblichen Genitalorgane. Auf Grund der guten Prognose fällt die Zahl der Sterbefälle an dieser Erkrankung mit etwa 2.734 pro Jahr vergleichbar gering aus. Etwa eine von 50 Frauen erkrankt im Laufe des Lebens an Gebärmutterkörperkrebs, eine von 200 verstirbt daran. Die Neuerkrankungsrate an Krebs des Gebärmutterkörpers ist leicht rückläufig, die altersstandardisierte Sterberate zuletzt nahezu konstant.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 67 Jahren. Histologisch sind die Krebserkrankungen des Gebärmutterkörpers meist endometrioide Adenokarzinome, die von der Schleimhaut der Gebärmutter ausgehen.
Das relative 5-Jahres-Überleben liegt in Deutschland bei etwa 78 Prozent. Ende 2020 lebten etwa 145.900 Frauen in Deutschland, die in den vergangenen 25 Jahren an einem Korpuskarzinom erkrankt waren.
Hormone beeinflussen das Erkrankungsrisiko
Etwa 80 Prozent der Endometriumkarzinome sind hormonabhängig. Für diese ist langfristiger Östrogeneinfluss ein Risikofaktor: Eine frühe erste Regelblutung, späte Wechseljahre sowie Kinderlosigkeit oder Erkrankungen der Eierstöcke erhöhen das Risiko. Östrogene als Monotherapie in den Wechseljahren steigern das Risiko, die Kombination mit Gestagenen wirkt dem entgegen. Orale Kontrazeptiva (»Pille«), insbesondere Östrogen-Gestagen-Kombinationen, senken das Risiko. Bei hormonabhängigen Tumoren spielen auch Übergewicht und Bewegungsmangel eine Rolle. Außerdem erkranken Frauen mit Diabetes mellitus Typ 2 häufiger. Frauen, die wegen Brustkrebs mit Tamoxifen behandelt werden haben ebenfalls ein höheres Risiko. Genveränderungen, die mit erblichen Darmkrebs, dem nicht-polypösen kolorektalen Karzinom, in Verbindung stehen, erhöhen auch das Risiko für Gebärmutterkörperkrebs.
Bei den selteneren Östrogen-unabhängigen Formen gilt ein höheres Alter als Risiko. Eine Bestrahlung der Gebärmutter kann das Risiko ebenfalls erhöhen. Welche Rolle lebensstilbedingte oder genetische Faktoren spielen ist unklar.
Stand: 14.10.2024