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Darmkrebs

ICD-10 C18-C20
2022

¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard

* berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020

FrauenMänner
Neuerkrankungen24.65429.956
standardisierte Erkrankungsrate¹29,544,6
Sterbefälle10.32012.639
standardisierte Sterberate¹10,217,1
5-Jahres-Prävalenz89.100109.400
10-Jahres-Prävalenz149.000180.500
relative 5-Jahres-Überlebensrate*66 %64 %
relative 10-Jahres-Überlebensrate*62 %57 %

Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Dickdarm (Kolon) bzw. Mastdarm (Rektum). Im Jahr 2020 erkrankten daran etwa 24.654 Frauen und 29.956 Männer.

Die Diagnose Darm­krebs wird damit im Laufe des Lebens bei einer von 19 Frauen und einem von 15 Männern gestellt. Etwa zwei Drittel der Er­kran­kungen werden im Dick­darm entdeckt. Das Er­krankungs­risiko für Darm­krebs steigt bis ins hohe Alter an. Mehr als die Hälfte der Patien­ten er­kranken jenseits des 70. Lebens­jahres, nur etwa 10 Prozent der Krebs­erkran­kungen treten vor dem 55. Lebens­jahr auf. Dem ent­spricht ein ver­gleichs­weise hohes mitt­leres Er­krankungs­alter von 75 (Frauen) bzw. 71 Jahren (Männer).

Nach einem kurz­fristigen Anstieg ist seit etwa 2003 ein Rück­gang der alters­standar­disierten Er­kran­kungs­raten zubeobachten. Außer beim auf­steigen­den Kolon nimmt die Neu­erkran­kungs­rate in allen Darm­abschnitten ab. Die relativen 5-Jahres-Über­leben­sraten mit Darm­krebs liegen für Frauen und Männer um 66 Prozent bzw. 64 Prozent.

Altersstandardisierte Neuerkrankungsraten bösartiger Neubildungen des Darms nach Lokalisation und Geschlecht, ICD-10 C18–C20, Deutschland (ausgewählte Register) 1999–2020, je 100.000 (alter Europastandard) Altersstandardisierte Neuerkrankungsraten bösartiger Neubildungen des Darms nach Lokalisation und Geschlecht, ICD-10 C18–C20, Deutschland (ausgewählte Register) 1999–2020, je 100.000 (alter Europastandard)

Ernährung beeinflusst Tumorrisiko

Die wich­tigs­ten Risiko­faktoren für Darm­krebs sind Tabak­konsum und Über­gewicht. Es folgen Be­wegungs­mangel und ballast­stoff­arme Ernährung. Auch wer regel­mäßig Alko­hol trinkt oder viel rotes bzw. ver­arbei­tetes Fleisch isst, erkrankt häufiger. Verwand­te ersten Grades von Patien­ten mit Darm­krebs sind selbst über­durch­schnitt­lich häufig betroffen. Bei seltenen erb­lichen Erkran­kungen besteht bereits in jüngeren Jahren ein sehr hohes Risiko zu erkranken.

Chronisch-entzünd­liche Darm­erkran­kungen steigern in geringe­rem Umfang das Erkrankungs­risiko.

Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?

Zur Früh­erkennung von Darm­krebs kann im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich und ab 55 Jahren alle zwei Jahre ein immu­no­lo­gischer Test auf versteck­tes Blut im Stuhl durch­geführt werden. Ab 50 Jahren (Männer) bzw. 55 Jahren (Frauen) sieht das gesetz­liche Früh­erkennungs­programm eine Darm­spiegelung (Kolos­kopie) vor. Dabei können gegebenen­falls Darm­polypen ent­fernt werden, die sich zu Krebs ent­wickeln könnten. Bei un­auffälli­gem Befund kann nach 10 Jahren eine Wieder­holungs­kolos­kopie erfolgen. Alter­nativ zur Kolos­kopie kann der Stuhl­test in Anspruch genommen werden. Ist dieser auffällig, wird in der Regel eine Kolos­kopie empfohlen. Für Personen mit erhöh­tem Erkrankungs­risiko gelten andere Empfeh­lungen.

Stand: 22.10.2024