Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
2022 | ||
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¹ je 100.000 Personen, altersstandardisiert nach altem Europastandard * berechnet nach Periodenmethode für 2019 / 2020 | ||
Frauen | Männer | |
Neuerkrankungen | 9.337 | 9.401 |
standardisierte Erkrankungsrate¹ | 10,5 | 13,5 |
Sterbefälle | 9.585 | 9.619 |
standardisierte Sterberate¹ | 9,9 | 13,2 |
5-Jahres-Prävalenz | 11.600 | 11.500 |
10-Jahres-Prävalenz | 15.100 | 15.700 |
relative 5-Jahres-Überlebensrate* | 11 % | 11 % |
relative 10-Jahres-Überlebensrate* | 9 % | 9 % |
Im Jahr 2022 erkrankten etwa 18.738 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom). Aufgrund der ungünstigen Prognose verstarben auch fast ebenso viele Personen an dieser Erkrankung. Seit Ende der 1990er Jahre sind die altersstandardisierten Erkrankungs- und Sterberaten leicht gestiegen, insbesondere in den höheren Altersgruppen ab 65 Jahren. Die absolute Zahl der Neuerkrankungs- und Sterbefälle hat für beide Geschlechter über die Jahre kontinuierlich zugenommen, auch aufgrund der demografischen Entwicklung.
Ungünstige Prognose bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bösartige Neubildungen der Bauchspeicheldrüse verursachen in den frühen Stadien oft keine oder nur unspezifische Symptome, sodass der Tumor häufig erst spät erkannt wird. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate ist dementsprechend ausgesprochen ungünstig. Sie liegt in Deutschland für beide Geschlechter bei 11 Prozent. Das Pankreaskarzinom weist neben dem Mesotheliom die niedrigste Überlebensrate unter allen Krebserkrankungen auf.
Mit einem Anteil von 9,0 Prozent (Frauen) bzw. 7,5 Prozent (Männer) ist es bei beiden Geschlechtern die vierthäufigste Krebstodesursache. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Frauen bei 76 Jahren und für Männer bei 72 Jahren.
Aktives und passives Rauchen erhöhen Erkrankungsrisiko
Als gesicherter Risikofaktor gilt das Rauchen, sowohl aktiv als auch passiv. Starkes Übergewicht (Adipositas) und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) wirken sich ebenfalls nachteilig aus. Das gilt auch für einen sehr hohen Alkoholkonsum. Patienten mit chronischer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Infektionen mit Erregern wie Helicobacter pylori und Hepatitis B (oder auch HIV) werden mit der Entstehung von Pankreaskarzinomen in Verbindung gebracht. Verwandte ersten Grades von Patientinnen und Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sind überdurchschnittlich häufig selbst betroffen. Dahinter können erbliche Faktoren stecken, wie etwa eine BRCA-2-Mutation, oder auch ein gemeinsamer Lebensstil. Ein sehr häufiger Verzehr von verarbeiteten Fleischwaren, geräucherten oder gegrillten Speisen könnte ebenfalls das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen.
Welche Rolle Umweltfaktoren oder beruflich bedingte Schadstoffbelastungen spielen, ist nicht eindeutig geklärt. Als mögliche Risikofaktoren für ein Pankreaskarzinom werden diskutiert: Pestizide, Herbizide, Fungizide, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Chrom und Chromverbindungen, elektromagnetische Felder und Kraftstoffdämpfe.
Stand: 22.10.2024